Alles Begann nach einem Besuch der Jugendfarm in Stuttgart. Der Vereinsgründer, Ludwig Hoffmann, war vom pädagogischen Konzept und dem dort gelebten Miteinander derart beeindruckt, dass ihm schnell die Idee kam, eine ähnliche Kinder- und Jugendfarm in München zu gründen.

Doch wie gründet man eine Kinder- und Jugendfarm in einer schnell wachsenden Stadt wie München und womit fängt man an? Ein großes Grundstück und Tiere. Das wäre ein Anfang! Hoffmanns Vater hielt Ziegen –  die erste Tierart war also schnell gefunden. Ein Grundstück zu finden gestaltete sich weitaus schwieriger. Nach erfolglosen Versuchen geeignete Flächen zu finden, beschloss Hoffmann sich direkt an die Stadt München zu wenden. Wer nun an Formulare, Anträge und Besprechungen denkt liegt weit daneben! Hoffmann suchte Aufmerksamkeit für sein Vorhaben. Und die bekam er: Mit den Ziegen seines Vaters spazierte er direkt in das Münchner Rathaus! Auf der Suche nach dem richtigen Zuständigkeitsbereich besuchte er mit seinen Ziegen fast alle Abteilungen. Es liegt in der Natur der Sache dass sich aufgrund diverser Hinterlassenschaften schnell ein intensiver Geruch verbreitete und die Ziegen für großes Chaos im Rathaus sorgten. Hoffmann hatte sein erstes Ziel erreicht. Ihm wurde zugehört und er bekam die Chance sein Konzept vorzustellen. Die Stadt willigte ein und stellte Hoffmann ein fast zwei Hektar großes Grundstück in Neuaubing zur Verfügung. Noch heute erzählt sich die Geschichte mit den Ziegen in den Hallen der Stadt – und auch auf der Farm.

Bald schon sah man auf dem Gelände die Ziegen, als Stall diente ein ausrangierter Wagon der Deutschen Bahn. Die benachbarte Baracke des ehemaligen Arbeitslagers der Nationalsozialisten konnte ebenfalls von der Deutschen Bahn angemietet werden und wurde als Aufenthaltsraum genutzt, ein Wohnwagen diente als Büro. Der Betrieb wurde in Eigenleistung und sehr hohem Engagement aufgenommen. Schnell etablierte sich ein stetig wachsendes Publikum, hauptsächlich bestehend aus Kinder und Jugendlichen des Stadtteils Neuaubing. 

Um sich den kommenden Herausforderungen als neuartige pädagogische Einrichtung im Stadtgebiet München gemeinsam stellen zu können und das Engagement weiterer Helfer*innen zu erleichtern, wurde bereits 1989 der Münchner Kinder- und Jugendfarm e.V. gegründet. Es sind seither unendlich viele ehrenamtliche Stunden in Ziel des Vereins war es von Anfang an allgemein zugängliche Naturerlebnisspielplätze im Stadtgebiet München für Kinder- und Jugendliche zu betreiben, in welchen diese im spielerischen Umgang mit Tieren, in der Natur und in der Gemeinschaft ganzheitlich gefördert
werden. Neben den verschiedenen Tieren und Naturspielplätzen zählt auch der Zugang zu schöpferischen Tätigkeiten zum Hauptbestandteil unseres Konzepts. In unseren Einrichtungen finden sich je nach Standort Holz- und Töpferwerkstätten, eine Schmiede und reichlich Naturmaterialien für kreatives Basteln und Handwerken.Bis heute wird der Verein von der Landeshauptstadt München für seine Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe gefördert.

Es folgte die schrittweise Bebauung des Geländes in Neuaubing mit Ställen, Spielplätzen, Geräteschuppen, einer Feuerstelle und vielem mehr. Das pädagogische Konzept entwickelte sich mit den wachsenden Besuchszahlen und den Herausforderungen des Stadtteils stetig weiter.

Schnell etablierte sich die Kinder- und Jugendfarm Neuaubing und ihr
stadtweit einzigartiges Konzept. Aufgrund des großen Erfolgs der Kinder- und Jugendfarm Neuaubing bewarb sich der Verein im Jahr 2004 erfolgreich für die Grundstücksvergabe der „Görzer Wiese“ durch die Stadt München und gründete eine zweite Kinder- und Jugendfarm in Ramersdorf – auch hier mit großem Erfolg! 30 Jahre nach der Gründung des Vereins betreibt der Münchner Kinder- und Jugendfarm zwei der größten Kinder- und Jugendfreizeitstätten im Stadtgebiet.

Ziegen finden sich bis heute auf beiden Farmen unseres Vereins, auch in unserem Logo zeigt sich der Kopf eines Ziegenbocks.

Der Verein feiert 30-jähriges Bestehen mit einem großen Fest in Neuaubing.

25-jähriges Jubiläum der Farm Ramersdorf mit großem Sommerfest. Trotz Regenwetter haben uns mehr als 600 Besucher*innen, viele Familien, Ehrenamtliche, Freunde und Förderer*innen besucht und mit uns gefeiert. Unser Dank gilt all diesen Unterstützer*innen, die uns jahrelang begleitet haben und aus einer Wiese mitten in Ramersdorf einen Ort geschaffen haben, in dem Kinder Gemeinschaft, Natur und Tiere erleben können.